Allergiebehandlung

Volkskrankheit Allergischer Schnupfen (Heuschnupfen)

Der folgende Artikel richtet sich an Patienten*, die sich 

• über das Leiden Allergischer Schnupfen informieren möchten und/oder
• zusätzlich zu einer möglicherweise schon bestehenden schulmedizinischen haus- oder fachärztlichen Behandlung noch zusätzliche Therapieoptionen erfahren möchten oder
• eine ausschließlich medikamentenfreie und nebenwirkungsfreie Therapiealternative aufgezeigt bekommen möchten.

Wie entsteht eine Allergie?

Normalerweise kann unser Immunsystem zwischen krankheitsauslösenden Dingen (Erreger wie Bakterien und Viren) und nicht-krankheitsauslösenden Substanzen wie z.B. Pollen, Hausstaubmilbenkot, Tierspeichelprotein etc. unterscheiden.

Aus bislang nicht vollständig geklärter Ursache reagiert das Immunsystem bei Allergikern auf eigentlich harmlose Stoffe in unserer Umwelt als wären es Krankheitserreger.

Das Immunsystem unterscheidet in diesem Falle nicht mehr zwischen harmlos und krankhaft und reagiert überschießend. Hierbei kommt es zu einer übermäßigen Ausschüttung spezieller Botenstoffe, allen voran Histamin (1), das die allergischen Symptome an den Schleimhäuten der Atemwege und der Bindehäute der Augen, verursacht.

Welche Beschwerden treten auf?

Die Folgen sind Obstruktion der Nase (Nase dicht), Naselaufen, Niesattacken und Augenjucken.

Dies geht oft mit einer Verminderung der Schlafqualität und damit auch der Lebensqualität einher.

Sogar die Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr kann beeinträchtigt sein, da die vielen Entzündungsstoffe, die bei Allergien freigesetzt werden, auch im Gehirn einen Einfluss ausüben: man wird müde, schlapp, unkonzentriert. In Studien konnte gezeigt werden, dass sich das Fahrverhalten von Autofahrern, deren Allergie unbehandelt ist, so auswirkt, als wenn sie 0,5 Promille Alkohol im Blut hätten, so der Allergie-Forscher Ludger Klimek (2).

Somit wird deutlich, dass eine Therapie sinnvoll und notwendig ist. 

Die Tatsache, dass die Häufigkeit (Prävalenz) der allergischen Rhinitis (Heuschnupfen) weltweit zwischen 20 und 30 % (mit steigender Tendenz) liegt, zeigt, dass das Thema Allergie kein Randphänomen mehr ist, sondern längst zu einer Volkskrankheit geworden ist.

Eine Bagatellisierung der Beschwerden sollte wegen eines möglichen Etagenwechsels Richtung Asthma bronchiale und der o.g. unangenehmen Folgen nicht erfolgen.

Die allergischen Symptome sollten nicht heroisch durchgestanden, sondern angemessen behandelt werden.

*Es sind stets Personen männlichen und weiblichen Geschlechts gleichermaßen gemeint; aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet.

Was kann man dagegen tun?

Neben der symptomatischen Therapie mit INS (intranasalen Steroiden = Cortisonnasenspray) und der spezifischen Immuntherapie (SIT), auch Hyposensibilisierung genannt, nehmen zunehmend mehr Patienten auch Akupunktur als Therapiealternative in Anspruch.

Dies hat den Vorteil, eine Therapie ganz ohne Zufuhr chemischer Substanzen und ohne Risiko, im Rahmen einer Hyposensibilisierung einen allergischen Schock (Anaphylaktischen Schock) zu erleiden, zu erhalten.

Die Datenlage einer Metaanalyse, die 39 Studien mit 3433 Teilnehmern einschloss, zeigte unlängst, dass Akupunktur die Lebensqualität der Betroffenen deutlich erhöht und den allergischen Schnupfen günstig beeinflusst. (3,4) Die Akupunktur bei der Allergiebehandlung war wirksam und sicher, und die Akupunkturbehandlung war der Medikamententherapie nicht unterlegen.

In den USA wurde die Akupunktur daher in die klinische Leitlinie der Amerikanischen Akademie für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde aufgenommen.

Die o.g. Studienergebnisse decken sich mit meine positiven Erfahrungen.

FAZIT: Akupunktur kann sowohl als add-on-Therapie zu einer bestehenden Medikamententherapie (Cortisongabe örtlich in die Nase, Allergietabletten, sog Antihistaminika) als auch als alleinige Therapie empfohlen werden.

Literatur:

aus: www.hno-aerzte-im-netz.de aus „Wie entsteht eine Allergie?“ 

2. NDR 05/2018 „Auto fahren birgt Gefahren für Allergiker“
3. Roberts J, Huissoon A, Dretzke J et al. : A systematic review of the clinical effectiveness of acupuncture for allergic rhinitis. BMC Complement Altern Med 2008; 8:13
4. Feng S, Han M, Fan Y et al. Acupuncture for the treatment of allergic rhinitis: a systematic review and meta-analysis. Am J Rhinol Allergy 2015;29: 57-62